Header_Methoden-Quickie_SCAMPER

Methoden-Quickie: SCAMPER

“Sei mal kreativ!” Für alle, bei denen dieser Satz kein Ideenfeuerwerk auslöst, haben wir im Format Methoden-Quickie damit begonnen, Tipps und Methoden zu sammeln, mit denen wir schon erfolgreich gearbeitet haben. Vielleicht ist auch für Euren nächsten Design Thinking Workshop was dabei. Zu Beginn stellen wir SCAMPER vor, eine Methode die dabei hilft, bereits bekanntes aus neuen Perspektiven zu beleuchten.

“Du machst doch was Kreatives von Beruf – also denk’ Dir mal schnell was aus!” Wenn ich jedes mal einen Euro bekommen hätte, wenn jemand diesen oder einen ähnlichen Satz zu mir gesagt hat – naja, dann hätte ich zumindest die Hostingkosten für unsere Domain für die nächsten Jahre sicher. 

Ich würde behaupten, meine besten Ideen hatte ich in der Badewanne oder beim Kochen. In den seltensten Fällen vor einem leeren Word-Dokument.

Nur leider erfordert es der Arbeitsalltag, dass sich auch Ideenfindungsprozesse an Deadlines halten. 

Ein Schaumbad ersetzen sie zwar nicht, aber Kreativitätstechniken können dabei helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und dabei Ideen zu generieren. 

Das aktuell (wieder) in aller Munde befindliche Design Thinking ist hier das beste Beispiel. (Aber Achtung: Design Thinking ist selber keine Methode. Im Rahmen von Design Thinking-Prozessen kommen unterschiedliche Kreativitätstechniken zum Einsatz.)

Ich selbst bin immer auf der Suche nach guten Methoden und Ansätzen, die ich für meine Projekte klug nutzen kann.

 

Eine dieser Methoden ist SCAMPER.

SCAMPER ist ein Akronym und eine Methode zur Ideengenerierung, die sich am besten eignet, wenn es bereits ein Ausgangsprodukt oder einen bestehenden Prozess gibt. Die Buchstaben stehen jeweils für eine Art, den Status quo zu verändern:

Vorgehen:

I) Definition des Produktes oder Prozesses, das/der verändert werden soll.

Bevor damit begonnen wird, eine Sache zu verändern, sollte bei allen Beteiligten Einigkeit darüber herrschen, was diese Sache ist und auch, was sie nicht ist. Ist das Produkt oder der Prozess allen Beteiligten bekannt, reicht es, es oder ihn einmal zu Beginn konkret zu benennen / vorzustellen. Ist die Sache unbekannt oder gibt es offene Variablen, sollten diese gemeinsam geklärt werden.

Beispiel: Ein Fahrrad soll verbessert werden. Handelt es sich um ein Damen- oder Herrenrad? Mountainbike oder Rennrad? Welche Rahmengröße und Profilstärke haben die Reifen? Spielt die Farbe eine Rolle? Etc.


II) Anwendung aller sieben Bereiche zur Ideensammlung mithilfe von Impuls-Fragen.

Zu jedem Buchstaben lassen sich für mein Ausgangsprodukt oder -prozess spezifische Impuls-Fragen generieren, die bestimmte Denkrichtungen vorgeben, um so weitere bisher nicht angedachte Ideen zu finden.

Beispiel SUBSTITUTE:

  • Was kann man ersetzen?
  • Was kann man stattdessen nutzen?
  • Wer kann stattdessen eingebunden werden?
  • Welchen Prozess könnte man stattdessen nutzen?
  • Welches andere Material könnte man stattdessen nutzen?
  • Welcher Teilprozess kann durch einen anderen ersetzt werden (und wie)?
  • Kann ein Prozess auch woanders eingesetzt werden?


III) Beantwortung der Impuls-Fragen: Wie kann mein Produkt / mein Prozess verändert werden?

Die Ideen können sowohl als Stichpunkte als auch als Skizzen oder Modelle festgehalten werden. Hier könnte z.B. in Kleingruppen gearbeitet werden.

 

IV) Vorstellung und Bewertung der Ideen

Ziel sollte es sein, möglichst viele, ruhig auch verrückte Ideen zu sammeln. Ausgesiebt wird ohnehin zum Schluss. Wie das geschieht, sollte vorher überlegt werden. Denkbar wäre eine einfache Abstimmung per Dotmocracy (alle Teilnehmer bekommen eine bestimmte Anzahl Klebepunkte und vergeben diese an die Ideen, die ihnen am besten gefallen) oder eine im Vorfeld ausgearbeitete Bewertungsmatrix je nachdem, was mit den Ideen im Anschluss geschehen soll.

 

V) Ggf. Erstellung von Prototypen / Testen der ausgewählten Ideen

Die besten Ideen sind natürlich wertlos, wenn sie keine Anwendung finden. Je nachdem, ob es sich um eine Sache oder einen Prozess handelt, können die neuen Vorschläge zum Beispiel als Mock-ups oder Prototypen getestet werden, in Rollenspielen, Kleingruppen oder extra dafür angelegten Testumfeldern (z.B. neuer Produktionsprozess).

Du möchtest als Erste:r erfahren, wann wir die nächste Kreativitätstechnik vorstellen? Kein Problem! Melde Dich einfach zu unserem kostenfreien Newsletter an und alle zwei Wochen flattern die neusten Neuigkeiten aus dem Kibibit-Nest direkt in Dein Mailpostfach.

Share:

Share on facebook
Share on google
Share on twitter
Share on linkedin
Share on pinterest
Share on print
Share on email