Wir sind ja nicht so die waaaahnsinnig traditionsbeflissene Verein hier. Für Entenbrust, Rotkohl und Klöße fährt man zu den Eltern. Für Braten, Rotkohl und Klöße zur Oma. Für Gans, Rotkohl und Klöße zum Onkel.
Wenn die nicht herkommen können, kann man das nicht einfach nachmachen. Es wird halt eh nie so wie bei Muttern/Oma.
Also. Nicht nachmachen. Selber machen.
Dachten wir uns auch. Dieses Rezept für Pulled Duck Burger ist ziemlich weihnachtlich. Wir haben es schonmal getestet.
1. Burger Buns
Wer diese Brioche Burgerbrötchen mal probiert hat, ist auf ewig für fast alles verdorben, was es da draußen so gibt.
Kerstin macht für 4 Burger die Hälfte dieses Rezeptes von Daughter-Dad-Sizzlezone. Für den Weihnachs-Touch gibt sie eine Messerspitze Lebkuchengewürz zum Teig.
Das braucht man: Hefe, Butter, Milch, 1 Ei, Salz, Zucker und Mehl.
Wichtig sind das Kneten, die Wärme und die Zeit. Die Ingredienzen selbst sind fast schon albern.
2. Burger-Belag: Rotkohl
Das Rotkohl-Rezept wird in Kerstins Familie weitervererbt. Es geht so:
- ca. 1 kg Rotkohl; äußere, alte Blätter entfernen; vierteln und hobeln.
- 3 Esslöffel Zwiebelschmalz in einen Topf geben und den gehobelten Kohl hinzu.
- Einen Gewürzbeutel fertig machen und hinzugeben:
- 5 bis 8 Nelken
- 4 Lorbeerblätter
- 5 – 6 Wacholderbeeren
- 1 – 2 Teelöffel Salz und 1 – 2 Teelöffel Zucker hinzugeben.
- 200 ml Rotwein, 4 cl Himbeeressig und 4 cl Balsamicoessig hinzugeben und den Topf mit dem Rotkohl bis zum nächsten Tag auf dem (kalten) Balkon oder im Kühlschrank ziehen lassen.
- Langsam aufkochen, herunterdrehen und eine bis anderthalb Stunden leicht köcheln lassen.
- Zwischendurch umrühren.
3. Burger-Belag: Pulled Duck
Für Pulled Duck scheinen die meisten Rezepte auf Entenbrüste zu schwören. Wir haben es stattdessen mit Schenkeln versucht. Hat auch gut geklappt. Man braucht ungefähr einen Entenschenkel pro Burger. Okay, das ist ein bisschen viel, aber besser so, als andersrum.
- Marinieren: Für die Marinade nehme ich pro Entenschenkel
- Einen Teelöffel Senfkörner,
- einen Teelöffel Wacholderbeeren
- einen Teelöffel Salz
- einen halben Teelöffel Nelken
- einen Teelöffel Honig
- einen Schluck Rotwein und
- Pfeffer
- Mit der entstehenden, wohlriechenden Pampe reibe ich alle Entenschenkel ein und verstaue das ganze in einer dicht schließenden Kiste im Kühlschrank.
- Am nächsten Tag kommen die in den Ofen, für mittellang bei nicht soo hoher Temperatur. Bei 160° sollte die Ente nach ca. 50 Minuten durch sein und das Fleisch sich einfach ablösen lassen.
- Während ich das Fleisch vom Knochen pule, stelle ich einen Topf mit einigen Löffeln dieser fantastischen Pflaumensauce warm. Da schmeiße ich die Pulled Duck Schnitzelchen rein, so bleiben sie warm und zart.
4. Burger zusammenbauen
Wenn der Rotkohl fertig und warm ist und die Entenstückchen in der Pflaumensauce hocken, sind die Brötchen sicherlich kalt. Irgendwas ist ja immer. Aber genau deswegen stellen wir alles warm. So haben wir hier ein bisschen Luft, alles adäquat zusammenzubasteln.
Ich stelle mir folgendes parat: Geilen Cheddar (diesen hier), Mayonnaise mit Orangenabrieb (vorher vorbereitet), ein paar Salatblätter, ein paar Schaschlikspieße und einen ordentlichen Klops Butter. Ein paar Teller wärme ich im Ofen vor.
Die Butter in einer großen, beschichteten Pfanne bei mittlerer Temperatur zerlaufen lassen. Jetzt die Burgerbuns in der Mitte aufschneiden und jeweils von beiden Seiten (also innen und außen) in der buttrigen Pfanne antoasten.
Dann die Burger belegen. Schnell – wenn’s jetzt was kalt wird, dann alles auf einmal.
Erst den Rotkohl auf die Unterseite, dann die Pulled-Duck-Pflaumen-Pampe, dann einen ordentlichen Chunk Cheddar drauf, schließlich ein bisschen Salat (einfach nur, weil es ein Burger ist, der halt auch ein bisschen aussehen soll wie ein Burger) und obendrauf einen Klecks der Orangenmayo geben.
Deckel drauf, Schaschlikspieß durch und ab dafür.
Und dazu?
Dazu passen natürlich Klöße. Oder Kartoffelsalat (nach einem geheimen oder unheimlichen Familienrezept). Oder Kroketten. Oder Crevetten. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Bei uns gibt’s vorher eine Maronensuppe und ein Glas Wein, währenddessen Kartoffelsalat und ein weiteres Glas Wein und danach Apple Pie. Und diesen ebenfalls ziemlich weihnachtlichen, weil in Sherryfässern gereiften Whisky.
Cheers.
Wer Bock hat, das auch zu machen: Pic, or it didn’t happen.