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Methoden-Quickie: Teleskopmethode

Nach einem erfolgreichen Brainstorming sitzt man – bestenfalls – über einem großen Haufen innovativer Ideen oder neuer Lösungsansätze. Manche sind besser als andere – nicht alle können weiterverfolgt werden. Wie siebe ich hier am besten aus? Eine Möglichkeit bietet die sogenannte Teleskopmethode. Sie liegt von der Komplexität zwischen einer detaillierten Bewertungsmatrix und dem einfachen Dot-Voting.

In einem vergangenen Methoden-Quickie hatten wir die WOW-NOW-HOW-Matrix vorgestellt, die als eine niedrigschwellige und zugleich umfassend anwendbare Bewertungsmethode fungiert. Eine ähnliche Technik, die dabei helfen kann, gesammelte Ideen, Konzepte und Optionen aller Art auszuwerten, ist die Teleskopmethode. Auch sie hat den Vorteil, dass sie auf Lösungsvorschläge aller Art angewendet werden kann, ohne extra angepasst zu werden. 

Wann kann ich die Teleskopmethode einsetzen?

Kurz gesagt: immer dann, wenn eine große Anzahl an Optionen verkleinert werden muss. Bei der Teleskopmethode erfolgt die Auswahl schrittweise. Sie kann außerdem einer Matrix vor- oder nachgestellt werden, wenn man sich bei der Ideen-Auswertung nicht nur auf ein Tool verlassen möchte.

Drei einfache Schritte:

 

  1. Individuelle Auswahlrunde

    Jede:r Teilnehmende darf im ersten Schritt aus der gesamten Menge der gesammelten Optionen diejenigen auswählen, die er:sie am besten / interessantesten / realistischsten etc. findet.

    Hierbei empfiehlt es sich, abhängig von der Gesamtzahl der gesammelten Optionen/Ideen vorab eine Hausnummer festzulegen, wie viele davon in die nächste Runde kommen. Die 10%-Regel bietet sich hier an: Wenn 60 Ideen gesammelt wurden, dürfen noch sechs (also zehn Prozent davon) in die nächste Runde. Bei drei Teilnehmenden darf jede:r zwei Favoriten auswählen.

    Die Kriterien für die Auswahl können vorab von der Moderation vorgegeben werden (Machbarkeit, Einfachheit, Originalität, etc.) oder sie werden bewusst offen gelassen, um jede:r Teilnehmenden noch mehr Spielraum für die individuelle Auswahl zu lassen.

     

  2. Vorstellungsrunde

    Reihum stellen die Teilnehmenden nun ihre Auswahl der Gruppe vor. Hierbei soll begründet werden, warum die einzelnen Optionen gewählt wurden, was die Teilnehmenden daran so spannend, wichtig oder besser finden.

    Wichtig: In dieser Runde wird noch nicht diskutiert! Es soll zunächst sichergestellt werden, dass alle Teilnehmenden die Auswahl und Argumentationen der anderen gehört und verstanden haben. Vielleicht haben die Kolleg:innen Dinge bedacht, die für mich im ersten Moment gar nicht wichtig erschienen?

     

  3. Gruppendiskussion und finale Auswahl

    Nachdem nun alle individuell gewählten Optionen vorgestellt wurden, geht es an die Gruppendiskussion. Auch hier sollte vorab festgelegt werden, wie viele finale Optionen/Ideen übrig bleiben sollen. Möchte ich mich auf eine finale Idee festlegen, die als einzige weiterverfolgt wird – oder sollen es doch lieber zwei oder drei sein, welche dann ins Prototyping oder die Konzeption übergehen?

    Um die finale Auswahl zu treffen, können die verbliebenen Ideen gegeneinander “gepitcht”, in eine Bewertungsmatrix eingebettet, einfach ber Dot-Voting oder mit Abstimmung per Handzeichen gewählt werden. 

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