blog_kibibits_methoden-quickie_erzwungene-verbindungen_header

Methoden-Quickie: Erzwungene Verbindungen

Alle wollen sie: neue Ideen. Die meisten Einfälle sind jedoch selten wirklich kreativ, manchmal kommen sie unverhofft beim Kochen oder unter der Dusche. Wenn man jedoch eine Deadline hat, ja dann … kann eine Kreativtechnik helfen, die grauen Zellen ein bisschen zu stimulieren. Eine Möglichkeit sind erzwungene Verbindungen.

In einem früheren Methoden-Quickie hatten wir Euch bereits SCAMPER vorgestellt – ein Werkzeug zur Ideengenerierung. In dieselbe Kategorie fallen auch die erzwungenen Verbindungen. Sie beruht auf dem Prinzip, durch äußere Reize neue Ideen zu entwickeln. Hierbei wird versucht, Dinge, die auf den ersten Blick vielleicht nicht zueinander gehören, miteinander in Verbindung zu bringen (hence der Name der Technik), um auf diesem Wege neue Einfälle für eine Problemstellung zu bekommen.

Wann macht es Sinn, erzwungene Verbindungen einzusetzen?

Theoretisch kann man erzwungene Verbindungen für die verschiedensten Fragestellungen nutzen – von der Prozessoptimierung bis hin zur (Weiter-)Entwicklung von Produkten. Idealerweise hat es vorher schon ein erstes Brainstorming gegeben – oder man hat bereits ein Ausgangsprodukt, das verändert werden soll.

Wie funktioniert das Ganze?

Eigentlich sehr einfach, die Kreativtechnik besteht aus zwei wesentlichen Schritten:

  1. Zuerst wählt man ein beliebiges Bild oder Objekt aus, das keinen unmittelbaren Bezug zur Problemstellung hat.

     

    Nun ist es daran, vier bis fünf Eigenschaften aufzulisten, welche das Objekt oder Bild besitzt. Hier ruhig die ersten Assoziationen nehmen.

     

  2. Diese Eigenschaften müssen nun im zweiten Schritt auf die Problemstellung / das Produkt / den Prozess angewendet werden. Das kann jeder beliebige Zusammenhang sein, der zu den beiden Dingen – Eigenschaft und Herausforderung – passt.


Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt oder parallel mit verschiedenen Bildern/Objekten durchgeführt werden. 

Methoden-Quickie: Fragenstarter

Viele von uns wollen – und oder müssen – regelmäßig Antworten auf die unterschiedlichsten Problemstellungen finden. Dazu gibt es Meetings, Workshops, verschiedene Brainstorming-Formate. Aber bevor wir antworten können, müssen wir zuerst wissen, worauf. Dieser Methoden-Quickie stellt ein Format vor, das dabei helfen kann, aus Herausforderungen lösungsorientierte Fragen zu generieren.

Ein Beispiel: Ein Fahrrad soll optimiert oder weiterentwickelt werden.

Das erste Objekt sind Eiswürfel. Welche Eigenschaften haben Eiswürfel?

  • kalt
  • durchsichtig
  • glatt
  • schmelzen/sich auflösen
  • verändern ihre Form


Ideen, die sich daraus für das Fahrrad ergeben könnten:

  • ein beheizbarer Sitz oder Lenker für das Fahren bei kalten Temperaturen
  • ein durchsichtiger Rahmen
  • eine besonders glatte Oberfläche, die weniger anfällig ist für Verschmutzungen
  • kompostierbare Komponenten
  • etc.
Eisüwrfel in einem Longdrinkglas auf einem Holztisch.
Je klarer man das Objekt oder Bild vor Augen hat, desto besser.

Noch ein paar Tipps

  1. Ruhig bildhaft werden und versuchen, sich Problem und Objekt miteinander vorzustellen: „Wie könnte ich beides zusammenbringen?“

     

    Für Workshops in persona kann es hilfreich sein, tatsächliche Objekte mitzubringen, die angefasst und aus unterschiedlichen Perspektiven angeschaut werden können. Alternativ und/oder digital können Fotos genutzt werden.

     

  2. Nicht zu starr am Bild hängen – die Objekte sollen eine Inspiration sein und zum Denken anregen. Sie müssen nicht auf Teufel komm raus die finale Lösung bringen.

     

  3. Die entwickelten Ideen sollten so konkret wie möglich gedacht werden und nicht auf der abstrakten Ebene von Assoziationen oder Slogans bleiben.

Mehr Tipps, Kommentare, Rants, zusammenhängend oder zusammenhanglos, meistens aber zünftig, weil über unsere Zünfte: Organisation, Kommunikation und Marketing aus dem Kibibit-Nest in Dein Mailpostfach:

Share:

Share on facebook
Share on google
Share on twitter
Share on linkedin
Share on pinterest
Share on print
Share on email